Mission 1


Klimaschutz braucht Technologieoffenheit. Life-Cycle-Analysen machen es möglich, Technologien objektiv zu bewerten und Treibhausgasemissionen ganzheitlich einzuschätzen.

Auf der Erde ist es immer wärmer geworden: Die Durchschnittstemperatur der vergangenen drei Jahrzehnte war jeweils immer höher als die aller anderen Jahrzehnte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850. Die negativen Folgen der Erderwärmung sind schon heute fast überall zu spüren. Klimaschutz ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Es gilt, der globalen Erderwärmung und ihren Folgen entgegen zu wirken. Im Zentrum steht die Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2).

CO2 wird vor allem dann freigesetzt, wenn fossile Energieträger, etwa Kohle, Erdöl, Gas oder Folgeprodukte verbrannt werden: zur Stromerzeugung, in der Industrie, in Transport und Verkehr, zum Heizen und Kühlen. Um den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren, können und müssen unterschiedliche Lösungswege beschritten werden. Klimaschutz kennt viele Technologien.

Unstrittig ist, dass die Vermeidung von CO2 zusätzliche Investitionen erfordern wird. Diese sollten vor allem dort getätigt werden, wo der größte Nutzen erzielt wird. Hier kommen Lebenszyklusanalysen (Life-Cycle-Analysis, LCA) ins Spiel, denn sie machen es möglich, einzelne Technologien adäquat miteinander zu vergleichen, und nicht Äpfel mit Birnen. In eine LCA fließen alle Lebensphasen eines Produkts oder einer Dienstleistung mit ein, von der Herstellung über die Nutzung bis hin zur Verwertung oder Entsorgung am Lebensende. Zusätzlich werden auch die für das Produkt oder die Dienstleistung nötigen Rohstoffe betrachtet. Allein auf die Emissionen während der Betriebsphase zu schauen, ist zu kurz gesprungen und verzerrt das Bild. Zum Aspekt der LCA gehört folglich auch, nicht nur die lokal auftretenden Emissionen zu bewerten und ggf. zu reglementieren, sondern die global entlang der Wertschöpfungskette anfallenden CO2-Emissionen zu berücksichtigen. So ergibt sich am Ende ein ganzheitliches, vergleichbares Bild, das Grundlage für objektive Entscheidungen sein kann.

An staatliches Handeln lässt sich die Forderung ableiten, Ziele technologieoffen und so zu setzen, dass sie auch im Verhältnis zu den volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kosten als nutzbringend angesehen werden können. Instrumente, die sich nur auf einzelne Phasen im Lebenszyklus einer Technologie beziehen, schaffen dagegen negative Anreize und führen eher zu einer Verlagerung der Emissionen als zu einer tatsächlichen Reduktion.

Weitere Informationen zum Thema:

https://www.iso.org/standard/37456.html

https://www.frontier-economics.com/media/3753/climate-protection-and-mobility.pdf