Mission 8


Auf dem Weg zu einer Wasserstoff-Welt ermöglicht die Verwendung von Gas fossilen Ursprungs bereits heute CO2-Einsparungen und dient als Wegbereiter der Energiewende.

Das Ziel ist klar: Der Ausstoß von klimarelevanten Gasen, insbesondere CO2, soll schnell immer weiter verringert werden. Fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle müssen entsprechend mehr und mehr durch CO2-neutrale Kraftstoffe ersetzt werden. Mit Wasserstoff und aus Wasserstoff hergestellten gasförmigen und flüssigen Brenn- und Treibstoffen wird es künftig möglich sein, Motoren CO2-neutral zu betreiben. Noch liegt aber ein gutes Stück Weg vor uns, viele Herausforderungen müssen noch gemeistert werden, bis Wasserstoff und abgeleitete Brenn- und Treibstoffe zu wettbewerbsfähigen Kosten und in ausreichender Menge verfügbar sind. Um diese Zeit zu überbrücken, kann Gas fossilen Ursprungs gute Dienste leisten. Die Abkehr von Öl und Kohle und der Umstieg auf die Nutzung von Gas sind große Schritte hin zu mehr Umweltschutz und weniger Ausstoß von CO2. Wichtig dabei: Methanemissionen entlang der gesamten Gas-Wertschöpfungskette müssen so weit wie irgend möglich minimiert bzw. vollständig vermieden werden. Mehr dazu in Mission 7.

Gaskraftwerke bewähren sich schon seit langem, sie verstromen meist Erdgas. Ihnen kommt im Rahmen der Energiewende und des Kohleausstiegs eine immense Bedeutung zu, denn sie können besonders flexibel betrieben werden. Deshalb sind sie hervorragend geeignet, die schwankende Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien abzupuffern (siehe Mission 2). Und sie arbeiten deutlich sauberer als Kohlekraftwerke: Bezogen auf eine Einheit produzierter Energie liegen die direkten CO2-Emissionen von Erdgas etwa 40% unter denen der Kohle

Auch in anderen Anwendungsfällen hilft Gas heute schon, Ruß, Stickoxide und CO2 erheblich zu reduzieren. In der Schifffahrt beispielsweise kommt bereits vermehrt flüssiges Gas, sogenanntes LNG zum Einsatz. Einer breiteren Öffentlichkeit ist dieser Kraftstoff bereits bekannt, da ein großes Kreuzfahrtschiff aktuell schon erfolgreich mit per LNG befeuerten Motoren betrieben wird. Weitere LNG Schiffe – nicht nur Kreuzfahrtschiffe – stehen in den Auftragsbüchern der Werften und ein Großteil der Schiffsneubauten wird heutzutage mit Dual Fuel Motoren in Auftrag gegeben. Diese Motoren sind in der Lage, neben einem traditionellen flüssigen Kraftstoff auch LNG zu nutzen und sind so besonders flexibel zu betreiben und damit zukunftssicher.

Es muss dabei nicht immer ein neues Schiff sein, auch bereits schwimmende Schiffe können auf den umweltfreundlicheren Treibstoff umgerüstet werden – die Fachleute sprechen von „Retrofit“. Das zeigt zum Beispiel ein bereits seit 2017 mit LNG betriebenes Containerschiff. Und die Umrüstung gerade von Schiffen lohnt sich, vor allem im Hinblick auf die enorme Nutzungsdauer von 20, 30 und mehr Jahren.

Der Wechsel auf Gas ist noch nicht der letzte Schritt der Energiewende. Aber er öffnet langfristig die Tür für noch bessere Alternativen und dient als Wegbereiter der Energiewende auch auf hoher See. In Zukunft könnte dann etwa synthetisches LNG aus erneuerbarer Energie (Power-to-Gas) helfen, die Schifffahrt CO2-neutral zu machen.

Weiterführende Informationen:

www.bmwi.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2019/05/kapitel-1-7-lng.html